Wassermeister*innen

Weiterbildung zum Wassermeister

Was ist ein Wassermeister?

Wassermeister sind meist Angestellte in kommunalen oder privaten Wasserversorgungsunternehmen. Sie kümmern sich um das Trinkwasser, indem sie Anlagen für die Wassergewinnung, -aufbereitung und -speicherung betreiben, überwachen und warten. Hier sind sie nicht nur für den reibungslosen technischen Ablauf verantwortlich, sondern als Führungskraft auch für die Mitarbeiter des Betriebes. So z.B. erstellen Sie Dienstpläne, bilden Auszubildende aus und arbeiten neue Kollegen ein.

Wie wird man Wassermeister?

Der Wassermeister ist eine berufliche Weiterbildungsqualifikation. Üblicherweise hat man zuvor eine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik absolviert. Nach einem weiteren Jahr Berufspraxis kann die Prüfung zum Wassermeister abgelegt werden.

Weitere Wege der Qualifikation zum Wassermeister:

  • Ausbildung als Ver- und Entsorger plus 1 Jahr Berufspraxis und Nachweis elektrotechnischer Qualifikation
  • Ausbildung in einem sonstigen Ausbildungsberuf plus 2 Jahre Berufspraxis und Nachweis elektrotechnischer Qualifikation
  • ohne Berufsausbildung: 3 Jahre Berufspraxis plus Nachweis elektrotechnischer Qualifikation

Die Vorbereitung auf die Meisterprüfung erfolgt in der Regel in einer Bildungseinrichtung (z.B. BCAW Bildungscenter GmbH). Hier lernen die Teilnehmer alle für die IHK-Prüfung relevanten Inhalte. Ein Rahmenplan bildet die Grundlage für die Gestaltung der Lehrgänge.

Dauer und Aufbau der Fortbildung zum Wassermeister

Prüfung und Fortbildung erfolgen in zwei Stufen. Die folgende Auflistung zeigt die Struktur und Inhalte eines typischen Lehrgangs, wie er auch im BCAW Bildungscenter in Rostock stattfindet.

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (BQ)
    • Rechtsbewusstes Handeln
    • Betriebswirtschaftliches Handeln
    • Anwenden von Methoden der Information, Kommunikation und Planung
    • Zusammenarbeit im Betrieb
    • Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten
  • Handlungsspezifische Qualifikation (HQ)
    • Handlungsbereich „Technik“
      • Planung und Bau
      • Betrieb
      • Instandhaltung
    • Handlungsbereich „Organisation“
      • Betriebliches Kostenwesen
      • Betriebsführung und Kundenorientierung
      • Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
      • Recht
    • Handlungsbereich „Führung und Personal“
      • Personalführung
      • Personalentwicklung
      • Managementsysteme

Die Ausbildung der Ausbilder nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) ist ebenfalls Teil der Fortbildung und Voraussetzung für den ersten Prüfungsteil (Basisqualifikation). Hier erfolgt eine separate Prüfung, die ebenfalls aus zwei Teilen besteht.

Im BCAW Bildungscenter erstreckt sich die Fortbildung berufsbegleitend an den Wochenenden (Freitag, Samstag) über zwei Jahre. Die Lehrinhalte der fünf Handlungsbereiche der Basisqualifikation (s. oben) werden gemäß IHK-Rahmenplan in ca. 58 Veranstaltungen mit je 4 Unterrichtseinheiten (1 UE = 45 min) in Präsenz und wahlweise online vermittelt. Anschließend erfolgt die Prüfung in den fünf Handlungsbereichen mit einer Dauer von jeweils 90 min.

Der zweite Teil der Fortbildung, die handlungsspezifische Qualifikation, erfolgt in ca. 27 Veranstaltungen mit je 4 Unterrichtseinheiten und wird mit zwei schriftlichen Prüfungen (je 180 min) und einem Fachgespräch (60 min) abgeschlossen.

„Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Text das generische Maskulinum verwendet. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter.“