Weiterbildung zum Meister für Kreislauf- und Abfallwirtschaft und Städtereinigung
Was ist ein Abfallmeister?
Meister für Abfall- und Kreislaufwirtschaft arbeiten in der kommunalen Städtereinigung und in Entsorgungsunternehmen. Hier kümmern sie sich um die Behandlung und Beseitigung von Abfällen. Sie sind aber nicht nur für den reibungslosen Ablauf der technischen Anlagen verantwortlich, sondern als Führungskraft auch für die Mitarbeiter des Betriebes. So z.B. erstellen sie Dienstpläne, bilden Auszubildende aus und arbeiten neue Kollegen ein.
Wie wird man Abfallmeister?
Der Abfallmeister ist eine berufliche Weiterbildungsqualifikation. Üblicherweise hat man zuvor eine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft absolviert. Nach einem weiteren Jahr Berufspraxis kann die Prüfung zum Abfallmeister abgelegt werden.
Weitere Wege der Qualifikation zum Abfallmeister:
- Ausbildung als Ver- und Entsorger plus 1 Jahr Berufspraxis
- Ausbildung in einem sonstigen Ausbildungsberuf plus 2 Jahre Berufspraxis
- ohne Berufsausbildung: 5 Jahre Berufspraxis
Die Vorbereitung auf die Meisterprüfung erfolgt in der Regel in einer Bildungseinrichtung (z.B. BCAW Bildungscenter GmbH). Hier lernen die Teilnehmer alle für die IHK-Prüfung relevanten Inhalte. Ein Rahmenplan bildet die Grundlage für die Gestaltung der Lehrgänge.
Dauer und Aufbau der Fortbildung zum Abfallmeister
Prüfung und Fortbildung erfolgen in zwei Stufen. Die folgende Auflistung zeigt die Struktur und Inhalte eines typischen Lehrgangs, wie er auch im BCAW Bildungscenter in Rostock stattfindet.
- Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation (BQ)
- Rechtsbewusstes Handeln
- Betriebswirtschaftliches Handeln
- Anwenden von Methoden der Information, Kommunikation und Planung
- Zusammenarbeit im Betrieb
- Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten
- Handlungsspezifische Qualifikation (HQ)
- Handlungsbereich „Technik“
- Betriebstechnik in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- Logistik, Sammlung und Transport
- Stadtreinigung und Winterdienst
- Handlungsbereich „Organisation“
- Betriebliches Kostenwesen
- Betriebsführung und Kundenorientierung
- Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
- Recht
- Handlungsbereich „Führung und Personal“
- Personalführung
- Personalentwicklung
- Managementsysteme
- Handlungsbereich „Technik“
Die Ausbildung der Ausbilder nach der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) ist ebenfalls Teil der Fortbildung und Voraussetzung für den ersten Prüfungsteil (Basisqualifikation). Hier erfolgt eine separate Prüfung, die ebenfalls aus zwei Teilen besteht.
Im BCAW Bildungscenter erstreckt sich die Fortbildung berufsbegleitend an den Wochenenden (Freitag, Samstag) über zwei Jahre. Die Lehrinhalte der fünf Handlungsbereiche der Basisqualifikation (s. oben) werden gemäß IHK-Rahmenplan in ca. 58 Veranstaltungen mit je 4 Unterrichtseinheiten (1 UE = 45 min) in Präsenz und wahlweise online vermittelt. Anschließend erfolgt die Prüfung in den fünf Handlungsbereichen mit einer Dauer von jeweils 90 min.
Der zweite Teil der Fortbildung, die handlungsspezifische Qualifikation, erfolgt in ca. 27 Veranstaltungen mit je 4 Unterrichtseinheiten und wird mit zwei schriftlichen Prüfungen (je 180 min) und einem Fachgespräch (60 min) abgeschlossen.
„Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Text das generische Maskulinum verwendet. Gemeint sind jedoch immer alle Geschlechter.“